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Die Neugierde nach der (für uns) gewaltigen Eistour am Tag war ungebändigt. In Körper und Geist die ausgesetzte Steilheit des Eisberges eigens durchlebt zu haben, um abends in der Hüttre beiläufig zu erfahren dass dort die Groteske des Krieges gewirkt hat, auf genau den gleichen Spuren in statt auf dem Eis, liess die Intensität des Tages in einen Abend der Lektüre fortsetzen.
Unbeschreiblich die Vorstellung, welche menschlichen Leistungen jenseits von begreifbarem Wahn hier im WK1 vollbracht wurden. Somit habe ich die Bilder im Buch abfotographiert und die Eisstollen der beiden Zankäpfel in Landkarten und Fotos verdeutlichend nachgetragen.
Der Grat an der Trafojer Eiswand wurde zunächst von Italienischen Alpini von süden kommend besetzt, er bot ihnen den strategisch wichtigen Einblick in das Tal von Trafoi Richtung Stilfser Joch. Österreichische Kaiserjäger bohrten unbemerkt von den Italienern um den Bergrücken von Westen kommend einen extrem steilen Tunnel in etwa unter unserer Aufstiegsroute(!), in der Hoffnung, die Italiener vom Grat wegkicken zu können. Es kam jedoch anders...

Im Jahr 1917 verläuft die Front entlang des Grates vom Stilfser Joch (li.) über die Geisterspitze zum Ortler (re.)
Reinzoomen: Italienische Karte als Teil der heroischen Festschrift anläßlich der Rückeroberung der Trafojer Eiswand.
Der über ein kilometer lange Tunnel durch den Gletscher auf die Trafojer Eiswand (3565m)

Im bist zu 40 Grad Steilen Eistunnel
Verlauf des Österreichischen Eistunnels, von italienscher Warte aus.
Der etwa 250m lange itaienische Stollen am Grat in einer Aufnahme vom 27. August 1917.
Der Grat von der Trafojer Eiswand bis zum Ortler 1917. Rechts das Gebiet unter italienischer Kontrolle, links unter Österreichischer
Hundertschaften an italienischen Soldaten strömen 1917 von Süden hinauf zum Grat um die verlorenen Stellungen wieder zurückzuerobern

Am Grat der Eiswand. Als Soldat in Baumwollkleidung auf über 3500 Meter Seehöhe. Kein Vergnügen.
Capanna Milano, Basislager der Italiener
Gletschertunnel mit Eisenbahnschienen unter dem Zebru-Gletscher nahe der Capanna Milano
Sicherungssystem "Seil um den Bauch, geknotet"
Alpini mit Hundeschlitten zum Transport von Brennholz nahe der Capanna Milano

