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Der organisation des Bergbaubetriebes wurde im Laufe des Jahres 1944 zunehmends problematisch
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"Am nächsten morgen [19.8.44] rief [Betriebsleiter] Birkhölzer nochmals Dr.G. an, wie der Einsatz von Burkhardt [als neuer Betriebsleiter] vor sich gehen sollte. Das Ergebnis dieses Ferngesprächs war, daß entgegen der Tags zuvor gegebenen Anweisung Birkhölzer weiterhin verantwortlicher Betriebsleiter des Bergbaus verbleibt, während Burkhardt sofort zu seiner Unterstützung die Probenahme zu übernehmen hat. Ich muß sagen, daß ich, trotzdem ich die Sprunghaftigkeit des Dr.G.s bereits genügend zu kennen glaubte, von dieser neuesten Leistung stark erschüttert war. Glaubte er wirklich noch, durch derartige Handlungsweise eine ehrliche Mitarbeit seiner Angestellten erreichen zu können?
Der augenblickliche Zustand im Betrieb ist unerträglich. Jedermann weiss, daß die Grube zugesperrt werden soll und nur noch das Ergebnis der Probenahme abgewartet werden wird. Der Arbeitseifer ist entsprechend der Vorstellung, daß jede Anstrengung letzten Endes doch umsonst ist. Hinter jeder Anordnung der Betriebsleitung steht die Frage, ob die Ausführung denn auch nötig und gerechtfertigt ist.
Diese und ähnliche Auswirkungen, die hier im Einzelnen nicht ausgeführt werden können, sollten sich die Herren Sachverständige und Oberbergräte in Berlin doch besser überlegen, ehe sie kurzerhand beschließen, daß der Betrieb eingestellt wird, und gleich danach wieder einem befristeten Betrieb zustimmen." (Reh, August 1944 / 33)